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Editorial Virginia Nr. 63 (Herbst 2018)

Liebe Leserinnen,

die Zeiten werden härter und ein kritischer Blick auf die Gesellschaft ist wieder nötiger denn je. So gibt es in dieser Virginia auch gleich mehrere Rezensionen, die sich mit feministischen Theorien auseinandersetzen. Zum einen den Sammelband der Störenfriedas sowie den von Koschka Linkerhand herausgegebenen Band Feministisch streiten und zum anderen die bewegende Lebensgeschichte von Patrisse Khan-Cullors, einer der Gründerinnen der Black Lives Matter-Bewegung, sowie Katharina Karchers Buch über die militante Frauenbewegung in Deutschland seit 1968. Andere in dieser Virginia vorgestellte Bücher werfen einen Blick über den Rand von Deutschland hinaus, vom Anfang des letzten Jahrhunderts in Norwegen bis zum Prager Frühling 1968. Weiter in die Welt hinaus ziehen die Weltreisende Alma M. Karlin sowie Autorinnen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und der arabischen Welt. Selbst in den zu ordnenden Weltraum hinaus geht es in dieser Ausgabe.

Die Virginia-Redaktion beschränkt sich nach wie vor nicht auf einen Lebensentwurf und unterstützt das Aktionsbündnis Verlage gegen rechts, das sich gegen rassistisches, antifeministisches und homophobes Gedankengut einsetzt. In deren Statement zur Frankfurter Buchmesse heißt es: „Verlagsarbeit heißt in unseren Augen, die Welt zwischen zwei Buchdeckel zu bringen, die Perspektiven von Menschen aus allen möglichen Ländern zu beleuchten und gerade die Stimmen der Unterdrückten und der Andersdenkenden vernehmbar zu machen. Abschottung ist in einer Branche, in der jährlich tausende Titel aus anderen Sprachen übersetzt werden, schlechterdings die Antithese.“ Wer die Virginia bereits länger kennt, weiß, dass dies für uns selbstverständlich und in jeder Ausgabe nachzulesen ist.

Gratulieren möchten wir diesmal ganz besonders herzlich dem Verlag Krug & Schadenberg, der seit nunmehr 25 Jahren eine breite Palette an Büchern für Lesben und frauenliebende Frauen herausbringt: von Literatur über Porträts bis zu Sachbüchern und Ratgebern.

Wir möchten Sie nochmals darauf hinweisen, dass Sie die Virginia auch gerne abonnieren können, entweder für sich selber oder als Geschenk – als kleines Dankeschön für die Unterstützung unserer Arbeit durch ein Förder-Abo erhalten Sie eine Buchüberraschung.

Apropos Dankeschön: Ganz besonders möchten wir uns bei unserer Setzerin Kerstin Weber bedanken, die es allen stürmischen Widrigkeiten zum Trotz möglich gemacht hat, dass die Virginia auch dieses Mal zur Buchmesse erscheinen kann.

Viel Spaß beim Lesen!



© Virginia Frauenbuchkritik